Montag, 11. November 2024

Einsamkeit und Persönlichkeit

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Einsamkeit scheint ein immer größeres Problem zu sein. Dafür werden vor allem die sozialen Medien verantwortlich gemacht. Vor allem Ältere sollen betroffen sein. Einerseits werden sie von sozialer Teilhabe ausgeschlossen, weil sie kein Internet nutzen können, weil sie zu alt sind. Andererseits fördert das Internet die Vereinsamung, weil die persönlichen Kontakte fehlen. Was ist nun richtig?

Verursacher ist "die Gesellschaft", sie ist schuld an allem. Die Eigenverantwortung ist kein Thema. 
Im Konfirmandenunterricht habe ich gehört: "Hilf dir selbst, so hilft dir Gott.". Eine Lebensweisheit lautet: "Jeder ist seines Glückes Schmied.". Das passt nicht mit Einsamkeit zusammen. Niemand, der sich einsam fühlt, lebt in einer Einöde. Im Gegenteil, wir leben so dicht zusammen, wie nirgendwo sonst auf der Welt. Eigentümlicherweise leben diejenigen, die besonders einsam sind, Tür an Tür mit ihren Nachbarn. Physikalische Gründe sind es in der Regel nicht, dass Menschen vereinsamen.
Ich habe beobachtet, je räumlich weiter die Menschen auseinander leben, desto enger sind die sozialen Kontakte. Das erscheint widersinnig und unerklärlich. Man würde das Gegenteil erwarten. 
 
Was hindert einen daran, die Wohnung zu verlassen und mit dem Nachbarn zusammen einen Kaffee oder ein Glas Bier zu trinken. Im Mittelmeerraum ist genau das ganz normal, an der Straße zu sitzen und zu plauschen. Wieso ist das hier in Norddeutschland eher ungewöhnlich. Ich glaube es liegt nicht nur am Klima, sondern an Unterschieden in der Mentalität.
Mentalität ist etwas, was über Jahrhunderte gewachsen ist. Das kann man nicht so einfach umerziehen. Aber jeder kann an sich selber arbeiten und auf den Mitmenschen zu gehen. Da müssen bei vielen enorme innere Hemmungen überwunden werden. Ich weiß, das ist nicht einfach. Auch wenn es schwer fällt, aber es geht nicht anders. Man schafft es nicht, wenn man erst als Rentner damit anfängt. Nein, das Training muss schon im Kindergartenalter anfangen. Da ist dann doch wieder die Gesellschaft beteiligt.

Ich bekomme Magenschmerzen, wenn für alles die "Gesellschaft" verantwortlich gemacht wird. Die schulische und berufliche Entwicklung hängt angeblich vom Wohlstand der Eltern ab. Das mag einen gewissen Einfluss haben, aber es gibt auch viele, die aus alllerärmsten Verhältnissen kommen und trotzdem eine steile berufliche Karriere absolviert haben. Gewiss kommt niemand vollkommen aus seiner Haut raus. Jeder hat bestimmte Fähigkeiten und Anlagen. Die gilt es soweit wie möglich auszufüllen.

Jedermann sollte immer wieder die Grenzen seiner Fähigkeiten austesten. Wenn man denn feststellt, ich schaffe es einfach nicht, obwohl man es immer wieder probiert hat, gilt ihm oder ihr meine höchste Anerkennung. Aber umgekehrt, wer seine Fähigkeiten nicht ausschöpft, weil er meint, er schafft es ja doch nicht, dem gilt meine tiefste Verachtung. Wer zu früh die Flinte ins Korn wirft und sich deshalb mit bescheidenen Verhältnissen zufrieden gibt, so ist das auch in Ordnung, er sollte sich nur nicht beschweren, die Welt wäre ja so ungerecht, weil es den anderen ja so viel besser geht. 

Die Wissenschaft streitet sich, welchen Einfluss Erziehung und welchen Einfluss Vererbung hat. Dieser Streit hat religiöse Züge angenommen. Ich weiß es auch nicht. Aber in indische Apathie verfallen, weil das Leben durch die Kaste vorbestimmt ist, ist keine Lösung. Gewiss, auch in den Industriestaaten gibt es kastenähnliche Schichten, die aber durchlässig sind. Niemand ist an seine "Kaste" festgenagelt. Es wundert mich immer wieder, dass so viele Menschen in Apathie verfallen und niemals auf die Idee kommen, unbekanntes zu recherchieren. Es ist weder anstrengend, noch tut es weh. Allein, wenn man in alltäglichen Dingen neugierig ist, kommt über die Jahre ein gewaltiges Allgemeinwissen zusammen. Vielleicht bin ich doch ein wenig vom Schicksal bevorzugt, meine Mutter hat es mir vorgelebt. Natürlich bestreite ich nicht den Einfluss der Eltern, aber es ist kein unabänderliches Schicksal.


Donnerstag, 4. Juli 2024

Fakten zum Klimawandel

 Fakten

 Die Kontinentalschollen schwimmen auf dem Erdkern hin und her, mit einer Geschwindigkeit von bis zu zirka 10 cm pro Jahr. Die Erdkruste bewegt sich nicht nur horizontal, sondern auch vertikal. Nicht immer ist das mit Vulkanismus verbunden, sondern das geschieht auch vielfach langsam und unmerklich.
Wir merken das an den gewaltigen Gebirgen und mehr als 10 km tiefen unterseeischen Erdspalten.
Verblüffend ist ja auch, dass Meereskalk als Kalkalpen oder als Marmor in tausenden Metern Höhe zu finden ist. Diese Krustenbewegungen sind ja nie zum Stillstand gekommen, wieso sollten sie auch. Sowohl in der Nordsee, als auch im Mittelmeer hat man Siedlungsreste in zirka bis zu 20 m Tiefe gefunden. Das hat zur Unterwasserarchäologie geführt. Die Erdkruste bewegt sich schneller, als allgemein angenommen!

Die Massen des Erdkerns sind ungleichmäßig verteilt, sodass die Erde keine Kugel, sondern ein unregelmäßig geformter Körper (Geoid) ist. Der Meeresspiegel ist eine Fläche gleicher Erdanziehung. Diese stellt man sich auf der Landfläche fortgesetzt vor. Dieser "Meeresspiegel" weicht von der idealen Kugel um mehr als 10 m ab. Dieses ist auf eine ungleiche Masseverteilung im Erdinnern zurückzuführen. Auch der Erdmantel ist ungleich dick. Gebirge drücken den Erdmantel in den Erdkern hinein.
 
Erst vor 15000 bis 10000 Jahre vor Christi lag eine dicke Gletscherschicht in der norddeutschen Tiefebene. Jedermann kann die Findlinge in der Lüneburger Heide sehen, die nichts anderes als Reste der Endmoränen der skandinavischen Gletscher sind. Die Durchschnittstemperatur lag um 10 bis 20 Grad niedriger als heute. Quasi gestern. Forscher haben an den Polen Pflanzenreste gefunden, die nur in tropischen Gegenden wachsen. Extreme Klimaschwankungen sind in der Erdgeschichte total normal und nicht durch den Menschen verursacht, weil es noch keine nennenswerte Population gab..

Wenn man heute Meeresspiegelschwankungen von einigen Zentimetern messen will, frage ich mich, worauf man sich bezieht bei einer Erdkugel, die ständig im Fluss ist. Nichts ist stabil, nirgends gibt es einen festen Bezugspunkt, von Ebbe und Flut mal ganz zu schweigen. Normal Null ist mal irgendwann mehr oder weniger willkürlich festgelegt. Dazu kommt, dass sich die Erde, auf der wir stehen, hebt und senkt.

Ich habe Vermessungswesen studiert und mich in diesem Rahmen auch mit Erdgeschichte befasst.


Freitag, 3. November 2023

Propaganda erkennen

Bei Propaganda funktioniert auf mehreren Wegen:
Direkte Falschmeldung/ Lüge
Weglassen wichtiger Fakten 

Samstag, 28. Oktober 2023

Widerstandskampf gegen Diktaturen

Dass Nachrichten verschlüsselt werden müssen, ist selbstverständlich. Aber es gibt zwei Punkte, die auch bei einer verschlüsselten Nachricht für staatliche Organe von Interesse sind. Über Sender und Empfänger werden Organisationsstrukturen sichtbar. Deshalb müssen auch die verschleiert werden. Wechseln Sie deshalb möglichst häufig die Mailadressen. Natürlich ist das Versenden einer verschlüsselten Mail von vornherein verdächtig. Deshalb muss Steganografie verwendet werden, um dort die verschlüsselte Nachricht zu verstecken.


Montag, 17. August 2020

Lösungsmöglichkeiten für Nachbarschaftsportale

https://www.leader-in-hx.eu/de/projekte/projekte/Dorf-Zukunft-Digital.php 

 Zitat: "Sie erhalten bis Mitte 2022 die Chance, digitale Anwendungen mit der Dorfgemeinschaft zu erproben, um die Daseinsvorsorge, Teilhabe und Nachbarschaftshilfe sowie das Ehrenamt und Miteinander vor Ort zu stärken."

  • Was ist nach Mitte 2022? Wie wird das Projekt fortgeführt?
  • Welche digitalen  Anwendungen? Wie sollen die angegebenen Ziele damit erreicht werden.
  • Gibt es Erfahrungswerte wie die digitalen Anwendungen diese Ziele erreichen?
  • Gibt es Studien, ob überhaupt Interesse daran besteht? Wie sehen die Ergebnisse aus? Ist es irgendwo publiziert?
  • Was wollt ihr anders als die bereits vorhandenen Nachbarschaftsportale machen? 
  • Es gibt soviele milliarden teure Social-Media-Portale. Viele sind in der Versenkung verschwunden, weil sie die Bedürfnisse der Nutzer nicht gut genug abgebildet haben. Wieso ist Höxter der Meinung, gegen die vorhandenen Portale gegenan zu kommen. Wieso sollten die Dorfbewohner nun eine kommunale Plattform nutzen, obwohl es so viele ausgereifte Portale gibt?

"wird ergänzt über eine digitale Dorfplattform (Website und App),"

  • Gibt es schon irgendwelche Vorstellungen auf welcher technischen Basis die "digitale Dorfplattform" realisiert werden  soll?
  • Die Administration ist eine Vollzeitjob. Sind schon Stellen dafür ausgeschrieben?
  • Welche Vorstellungen bestehen, was die Entwicklung solch eine App kostet?
  • Wieso eine App? Was soll eine App anders als eine Website machen?

 "Selbstorganisation die Plattformen betreiben, pflegen und Ansprechpartner im Dorf sind"

  • Das sind Vollzeitjobs, die nicht ehrenamtlich bewältigt werden können.

 

 

Die Gemeinde Dömitz/Malliß  wird ein Nachbarschaftsportal schaffen, welches die dorfinterne Kommunikation verbessern soll. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die alle Ihre Vor- und Nachteile haben. Diese will ich jetzt hier beleuchten. Grundsätzlich gibt es die folgenden Möglichkeiten:

  1. Man baut eine Website auf der Grundlage eines der bekannten Content-Management-Systeme (CMS) wie z.B. Joomla, Typo3 oder Wordpress.
  2. Man programmiert konventionell eine Website auf der Basis von HTML, PHP, SQL, Javascript.
  3. Man könnte natürlich auch eines der vorhandenen gewinnorientierten Portale nutzen
  4. Man entwickelt ein Portal, welches bundesweit genutzt werden könnte.

Content-Management-System (abgkürzt CMS)

Ein CMS ist prinzipiell dafür vorgesehen, dass viele verschiedene Personen Beiträge erstellen, ohne dass sie spezielle EDV-Kenntnisse haben müssten.
EDV-Profis behaupten immer wieder stocksteif, dass man das System ohne Vorkenntnisse beherrschen könnte und damit mal auf die Schnelle eine Website bauen könnte. Mit anderen Worten eine schlichte Lüge. Alle bekannten CMS-Systeme sind sehr leistungsfähig und je leistungsfähiger ein System ist, desto umfangreicher und komplexer wird es zwangsläufig. Mit der Komplexizität nimmt der Lernaufwand, bis man es halbwegs beherrscht, explosionsartig zu. Theoretisch kommt man ohne Programmierkenntnisse aus, aber wenn man das EDV-Vokabular und die Programmlogiken nicht kennt, wird man Verständnisprobleme bekommen. Letztlich ist man für die erste Erstellung des CMS auf einen gestandenen EDV-Profi angewiesen. (Unter 60 Tsd € brutto im Jahr nicht zu bekommen)

Für den laufenden Betrieb wird eine Vollzeitstelle benötigt, der sich um die Adminstration kümmert. Zu dieser Administration gehört z.B. Benutzerkonnten einzurichten, SPAM/Hass/Fake-Einträge zu löschen. Beiträge in falschen Kategorien in die jeweils richtige Kategorie zu verschieben. Das Projekt wird ständig wachsen und das CMS muss erweitert werden. Diese Stelle muss über den Projektzeitraum hinaus auf Dauer bestehen bleiben, weil das Projekt nicht von allein laufen und sonst einschlafen wird und der Bürger fühlt sich verschaukelt.

Programmierte Website

Der Lernaufwand, um eine Website zu programmieren ist natürlich höher. Die erste Erstellung ist auch mit Mehraufwand verbunden. aber nach meiner Einschätzung gibt es für beide Alternativen ausreichend Fachleute.

Für den laufenden Betrieb wird im gleichen Maße wie bei einem CMS ein Administrator gebraucht. Das macht keinen Unterschied.

Werbefinanzierte Portale

Mir sind zwei Portale bekannt; nebenan.de und nachbarschaft.net. Die kosten die Gemeinde natürlich nichts Und ein teurer Adminstrator ist auch nicht erforderlich.
Andererseits nervt selbstverständlich die Werbung mit der sich solche Portale finanzieren müssen. Und eine Einfluß auf Inhalte und Funktionalität hat man natürlich auch nicht.

Bundesweite Lösung

Egal welche eigene Lösung man anstrebt, ist es selbstverständlich sinnvoll keine Kleinstaaterei zu betreiben, sondern zu schauen, ob es in anderen Gemeinden schon Lösungen gibt, die man kopieren könnte. Ich träume mal, genial wäre eine bundesweite Lösung.

Ich selbst habe als Programmierer und Webdesigner jahrzehntelange Berufserfahrung und kann beides gern realisieren. Jede Lösung hat Vor- und Nachteile.

Eines ist unausweichlich, egal für welche der ersten beiden Lösungen man sich entscheidet, eine ständige Betreuung, um z.B. Benutzerprofile und Berechtigungen einzurichten, SPAM-Einträge zu löschen, Beiträge moderieren, die Website erweitern, ist immer erforderlich. Diese Betreuung muss nach Ende das Projekts fortgesetzt werden.Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: So ein Nachbarschaftsportal ist nichts, was einmal eingerichtet von allein selber weiter läuft.

Freitag, 24. Juli 2020

Humboldtsche Bildungsideale sind in der Digitalisierung immer noch aktuell


In allen Medien wird ununterbrochen nach der Digitalisierung gefragt, die bei uns in Deutschland zurück hinkt. Gewiss die Vernetzung über mobiles Netz und drahtgebundenes Netz ist eine unbedingt notwendige Infrastrukturmaßnahme. Eigentlich sollte die mobile Erreichbarkeit und das fest verdrahtete Internet zu den gesetzlich vorgeschriebenen Erschließungsaufwendungen gehören, wie Strom, Wasser und Abwasser. Leider wird diese Forderung noch nicht einmal diskutiert. Das digitale Netz darf nicht vor der letzten Milchkanne aufhören. Dieser Ausspruch von Frau Karliczek zeigt, dass die Wichtigkeit der Vernetzung immer noch nicht in der Politik angekommen ist, obwohl ständig schöne Sonntagsreden gehalten werden und vereinzeltes hilfloses Stückwerk veanstaltet wird.

Trotz dieser unvollständigen und mangelhaften Vernetzung sind die Möglichkeiten des Ist-Zustandes noch lange nicht ausgeschöpft. Das Problem ist nicht die Technik, sondern der Mensch.
Es gibt so vieles, was man kostenlos oder fast kostenlos realisieren könnte.:

Digitale Zertifikate

Die Bundesregierung hat zwar möglich gemacht, dass der Personalausweis zum digitalen Unterschreiben geeignet ist, aber fast niemand nutzt es, weil:
  1. zusätzliche Lesegeräte erforderlich sind
  2. der Bund Geld habe will
  3. nur eine Hand voll Firmen und Behörden darauf eingestellt sind.
Die Vorteile wären:
  1. Jederman wäre in der Lage, unzertifizierte E-Mails auszusortieren oder zu blockieren.
  2. Betrügereien über Internet wären fast unmöglich, weil kein Betrüger anonym agieren könnte.
  3. Briefpost wäre überflüssig.
  4. Schriftform wäre überflüssig. (Jetzt schon gesetzlich geregelt)
  5. Behördengänge weitgehend überfüssig.
Was getan werden müsste:
  1. Jederman muss zusammen mit seinem Personalausweis ein digitales Zertifikat erhalten.
  2. Damit das nicht eine reine Willkürmaßnahme wird, müssen zuerst alle Firmen und Behörden gezwungen werden, diese dig. Zertifikate lesen und akzeptieren zu können.
  3. Alle Behörden müssten mit einer bundeseinheitlichen Software ausgerüstet werden, damit alle Behördenvorgänge digital abgewickelt werden können. Der jetzige Flickenteppich muss aufgetrennt werden. In der Privatwirtschaft funktioniert das ja auch.

HomeOffice ermöglichen

(Den Begriff HomeOffice gibt es im Englischen nicht, sondern die Engländer sagen dazu: "Work at Home".) Die Forderung nach HomeOffice für alle ist unsinnig, weil HomeOffice voraussetzt, dass es keine Aktenordner beim Arbeitgeber mehr gibt und das alle Vorgänge digital abgebildet sind. In der Privatwirtschaft schon häufig realisiert, in den Behörden nur ausnahmsweise. HomeOffice ist auch mit den zur Zeit begrenzten Bandbreiten durchaus möglich.

Die Vorteile wären:
  1. Massive Kostenersparniss, wenn Dokumente nur noch digital, statt als Papier in Aktenordnern gespeichert werden.
  2. Alle Dokumente sind unternehmensweit gleichzeitig verfügbar, statt jewels nur einer einzigen Person.
  3. Der Arbeitsablauf beschleunigt sich, weil nicht mehr nach Akten gesucht werden muss.
  4. Keine Umweltbelastung durch die Fahrt zum Arbeitsplatz
  5. Mehr Freizeit für den Arbeitnehmer, weil die Fahrzeit entfällt.
Die Nachteile wären:
  1. Der Arbeitgeber kann seine Mitarbeiter nicht mehr so gut kontrollieren.
  2. Der persönliche Kontakt zum Kollegen fehlt.
  3. Zu Hause sind nicht immer geeignete Räumlichkeiten vorhanden.
  4. Kinder und Familie lenkt ab.
Die Lösung für die letzten drei Punkte sind wohnortnahe Büroräume (coworking area), die man zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen könnte. Dort könnten Angestellte verschiedener Arbeitgeber in einem Gebäude arbeiten.

Vorbereitung für die digitale Welt muss schon in der Schule beginnen.

Damit meine ich nicht, dass Schüler mit Laptap's und Schulen mit WLAN ausgerüstet werden. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, das ist nur ein Baustein von vielen. Fernunterricht ist bei Erwachsenen schon ein langjährige bewährte Praxis. Bei Schülern wurde durch die Coronakrise das zwangsläufig praktiziert. Lehrer berichteten mir, dass der Großteil der Schüler sich richtig ins Zeug gelegt haben, ein kleinerer Teil sich aber verweigert haben.
Fernunterricht, egal ob für Schüler oder für Erwachsene hat aber nichts mit einer Vorbereitung für die digitale Welt zu tun. Diese Vorbereitung könnte im Extremfall auch fast ganz ohne Technik stattfinden.
Entscheidend ist die sogenannte Medienkompetenz, also die Fähigkeit Medien immer wieder kritisch zu hinterfragen und einem weltanschauungsfreien Faktencheck zu unterziehen. Da darf auch vor Lehrinhalten kein Halt gemacht werden. Das Büffeln bis zur nächsten Klausur und dann schnellstens vergessen gibt keinen Sinn mehr. Das Humboldtsche Bildungsideal vom allseitig gebildeten Menschen muss wieder auferstehen. Bildung darf nicht verstanden werden als auswendig gelentes, nicht anwendungsbezogenes Aufzählungswissen. Nein, es muss ein Wissen sein, für das sich der junge Mensch brennend interessiert und das er lernt, nicht weil ein Notendruck dahinter steht, sondern die eigene Wissbegierde, wie es Kindern von klein auf an angeboren ist.

Diese Wissbegierde gilt es anzufeuern. Da ist der Lehrer nicht mehr der allein Wissende, sondern ein Kumpel, der selber noch in einem Kollektiv von Wissbegierigen immer weiter dazu lernt. Gut, ich gebe zu, ein schöner Traum, weil die Lehrerschaft müsste dann ein komplett anderes Selbstverständnis entwickeln. Die Kultusministerien verlieren ihre Allmacht. Auch Humboldt ist gescheitert.

Der bildungsbeflissene, wissbegierige, das Selbststudium gewöhnte Bürger braucht keine weitere digitale Bildung, das ist im Gegensatz zum schmalspurigen Nerd so selbstverständlich wie das ein- und ausatmen. Würde Humboldt noch leben, hätte er mir zugestimmt.


Donnerstag, 28. Mai 2020

Marketingstrategen sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht

Solange ich mich erinnern kann, hat der Handel mit immer ausgefeilteren Methoden versucht, den Kunden möglichst lange im Laden zu halten. Eines der Methoden ist zum Beispiel, die Regale und die Warenanordnung möglichst unübersichtlich zu gestalten, damit der Kunde sich verläuft und möglichst lange nach den Waren suchen muss, damit er Impulskäufe tätigt. Das hat in der Präinternetzeit vermutlich auch hervorragend funktioniert.

Seit dem sich der Einkauf über das Internet aber in immer größeren Bevölkerungsschichten zu einer Selbstverständlichkeit entwickelt hat, haben sich beim Kunden andere, vollkommen neue Einkaufsgewohnheiten entwickelt. Durch das Internet kommt er auf die wahnwitzige Idee, Preise zu vergleichen, was im Laden kaum möglich war. Plötzlich stellt er fest, dass er im Internet im Schnitt trotz Frachtkosten 30 bis 40% weniger bezahlen muss. Und er stellt fest, der Einkauf im Internet geht ja viel, viel schneller. Er muss nicht mehr durch die Gänge irren. Hofft, einen der wenigen Verkäufer zu finden, die ihm zeigen, wo die Ware liegt, sondern er bekommt die Ware ins Haus geliefert.

Jetzt haben Vordenker im Handel Ideen, wie man den Bezahlvorgang an der Kasse beschleunigen könnte. Das ist ungefähr das Gleiche, wie wenn man versucht, die Fahrzeit mit der Bahn um fünf Minuten von 60 auf 55 Minuten zu verkürzen, die Anfahrt- und Umsteigezeiten aber immer noch drei Stunden ausmachen. Stuttgart 21 ist solch ein Projekt.