Ich bin vor Beginn des Erwerbslebens aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Wäre ich katholischen Glaubens gewesen, wäre ich genauso ausgetreten.
Wieso:
1.) Jedesmal wenn ich eine Predikt höre, egal ob evangelisch oder katholisch, beginnt sie mit einer lebensnahen Situation und endet aber mit total abstrakten Aufforderungen zum Gottesglauben, mit denen ich aber im Lebensalltag absolut nichts anfangen kann. Ich habe für mich nur die moralischen Leitlinien verinnerlicht, aber alles göttliche beiseite geschoben, weil für mich nicht operabel ist. Das heißt die Predikten müssten viel, viel lebensalltagsbezogener, alltagstauglicher sein.
Die Kirche muss sich als Dienstleister an ihren Gemeindemitgliedern verstehen, nicht umgekehrt! Die Verkündigung muss in den Hintergrund treten!
Dass die katholische Kirche sich von ihrer überholten Sexualmoral trennen muss, ob sie will oder nicht, steht ausser Frage, weil sie sonst unglaubwürdig ist.
Die Kirchen müssen wieder zum gesellschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt werden und das nicht den Fussballvereinen und Feuerwehren überlassen.
3.) Ökomene tut Not. Obwohl die Unterschiede zwischen den beiden Kirchen unüberbrückbar und prinzipieller Natur zu sein scheinen, sind die Unterschiede in den Köpfen der Gläubigen ohne Relevanz. Ich bin überzeugt, dass der Großteil der Gläubigen eine gemeinsame christliche Kirche oder zumindest eine funktionierende Ökomene begrüßen würden.
Mit diesem Schreiben möchte ich einen Anstoss geben, dass die Kirchen wieder mit Leben gefüllt werden, denn auch ich wünsche mir einen Glauben zum Anfassen.
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